Karwoche – Ostersonntag

12.04. Ostersonntag – Hoffnungsvoll und zuversichtlich (Pfarrerin Fürhoff, Krefeld-Oppum & Vikarin Bowinkelmann)

Wir grüßen Sie ganz herzlich zu unserer Gesprächsandacht am Ostersonntag.

Die Bibeltexte für den heutigen Tag sind:

Losung: Siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker, aber über dir geht auf der Herr und seine Herrlichkeit erscheint über dir. (Jesaja 60,2)

Lehrtext: Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging. Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war. (Markus 16, -24)

KF: Die Nacht weicht und der Morgen dämmert. Erste Sonnenstrahlen durchdringen das Dunkel.

LB: Ich sehe nur Dunkel. Corona… wie ein Schatten, der die Sonne verdunkelt. Wie ein großer Stein, der den Weg versperrt. Eine alte Dame, die einsam ihre Runden auf dem viel zu kleinen Balkon dreht, für ein bisschen frische Luft und ein Hauch von Weite. Im Herzen die Angst, ihren Mann vielleicht nie wieder zu sehen.

KF: „Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür?“ Der Stein, der sich so schwer bewegen lässt.

LB: Eine alte Dame (92) war zur Hochzeit ihrer Enkelin eingeladen. Sie hatte sich so sehr gefreut von der Hochzeit zu hören. Auch dem Paar war es wichtig, dass die Oma mitfeiern kann. Doch dann kam Corona, wie ein Schatten, wie ein großer Stein, der der Liebe, der Freude und der gemeinsamen Feier den Weg versperrte. Ob sie die Trauung dann noch miterleben würde? Doch das Standesamt und ihre Enkelin machten es möglich. Zusammen mit dem Brautpaar und den Trauzeugen war sie der einzige Gast im Zimmer des Standesamtes. Dabei zu sein hat sie viel Mut gekostet, ihr Alter und die Vorerkrankungen machten es riskant, doch dieser Moment hat ihr alles bedeutet. Corona hat ihnen diesen Tag nicht verdunkelt. Der Stein kam ins Rollen.

KF: Die Sonne ging auf, der Schatten musste weichen, der Stein wurde bewegt.
Die drei Frauen blicken ins Leere als sie in Jesu Grab schauen. Alles ist ihnen genommen worden, ihre Hoffnung, die sie mit Jesus verbunden hatten, ist gestorben. Sie sind verzweifelt und todtraurig. Einen letzten Trost wollten sie in der Salbung Jesu finden, eine letzte liebevolle Berührung ihm schenken. Und jetzt ist Jesus nicht nur tot, sondern auch sein Leichnam ist verschwunden. Selbst die Sicherheit, dass mit dem Tod alles zu Ende ist, scheint verloren. Die Frauen kehren um, weg vom Grab, sie ändern ihre Richtung, sie beginnen die Angst im Herzen und am ganzen Leibe zitternd, ihr Leben neu auszurichten.

LB: Doch wer hat den Stein weggewälzt? Gott begegnet den Frauen und hält in ihrer Verzweiflung zu ihnen. Mitten in diese Dunkelheit hinein erhellt seine Liebe ihnen einen neuen Weg. Genau so wälzt er ihnen den Stein vom Grab. So wird aus einer Trauergeschichte eine Lebensgeschichte…

Wir sind in Liebe gehalten, die stärker ist als der Tod auch in Corona-Zeiten. Jetzt und für alle Zeit gilt, was Ostern uns verheißt: „ … über dir geht auf der Herr und seine Herrlichkeit erscheint über dir.“
Amen.

Lied: EG+ 19 Wir stehen im Morgen
1. Wir stehen im Morgen. Aus Gott ein Schein durchblitzt alle Gräber. Es bricht ein Stein. Erstanden ist Christus. Ein Tanz setzt ein.

Halleluja, Halleluja, Halleluja, es bricht ein Stein.
Halleluja, Halleluja, Halleluja, ein Tanz setzt ein.

3.   An Ostern, oh Tod, war das Weltgericht. Wir lachen dir frei in dein Angstgesicht. Wir lachen dich an, du bedrohst uns nicht.

Halleluja…

5. Am Ende durchziehen wir, von Angst befreit, die düstere Pforte, zum Tanz bereit. Du selbst gibst uns, Christus, das Festgeleit.

Halleluja…

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Du, Gott des Lichts,
Du hast die Dunkelheit unserer Welt durchbrochen an jenem Ostermorgen.
Du hast einen neuen Anfang gemacht, als alle nur auf das Ende blickten.
Versteinertes hast du ins Rollen gebracht, erstarrtes in Bewegung.
Schatten der Angst hast du weggewischt und die Schöpfung wieder wie am ersten Tag geschmückt.
Lass dein Licht an diesem Ostermorgen auch unser Herz ergreifen und unsere Welt erleuchten.
Schenke uns Mut, das Unfassbare zu glauben, damit auch wir dereinst auferstehen.
Amen.

Vaterunser
Vater Unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme, Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Es segne uns der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Seien Sie in Liebe beschützt und in Freude begleitet!

Wir wünschen Ihnen einen gesegneten Ostersonntag.
Ihre Katrin Fürhoff und Laura Bowinkelmann